Reif für die Inseln – Segeln in den Kykladen
In der Hauptsaison des Meltemi mit der kleinen Familiencrew in den Kykladen segeln? Das ist ein Abenteuer, bei dem man wissen sollte, worauf man sich einlässt. Doch wer sich sportliches Segeln im Urlaub wünscht, kommt hier in Griechenland voll auf seine Kosten mit Inselhopping wie es sein soll – nicht immer einfach, aber einfach immer faszinierend.
Das Schöne beim Segeln ist die Freiheit. Der wechselhafte Wind sorgt für viele Überraschungen und spontane Planänderungen, sodass man ohne Zeitdruck die Tage auf dem Wasser genießen kann. Natürlich ist ein grober Plan von Vorteil, doch oftmals wird dieser durch Wind und Wetter durchkreuzt. Man sollte nicht hartnäckig daran festhalten, sondern spontan agieren – sich an die herrschenden Bedingungen anpassen.
Auch wir mussten wieder einmal gleich am ersten Tag die Lektion der spontanen Planänderungen lernen. Eigentlich wollten wir die Nacht im Hafen verbringen und erst am nächsten Tag in aller Früh ablegen. Doch es ging alles schneller und unkomplizierter, als wir dachten. Das Eincheck‐Prozedere unserer Bavaria 46 Vision war ein Spaziergang, der Papierkrieg im Nu erledigt und die Einkäufe hatten wir auch schon aufs Schiff liefern lassen. Es ist also schon alles bereit. Warum nicht sofort ablegen und einen Tag länger den Törn auf den Kykladen genießen? Also verlassen wir gleich am ersten Tag die Olympia‐Marina in der Nähe von Athen.
Segeln in den Kykladen: Die Sonne scheint warm und die Inseln locken
Es ist früher Samstagabend, die Sonne scheint warm und die Kykladen‐Inseln locken. Zwei Katamarane mit aufgekratzten Crews haben bereits losgeworfen und verbreiten Aufbruchsstimmung. Wir möchten gar nicht länger warten. Eine Woche um die Kykladen zu segeln ist sowieso zu kurz, also los! Drei verschiedene Windprogramme versprechen eine äußerst ruhige Nacht ohne Einwirkungen des Meltemi. Das klingt ja schon mal gut. Unser erstes Ziel heißt Milos, schlappe 75 Meilen im Süden. Selbst wenn der Meltemi überraschenderweise aufwachen sollte, würde er uns nur helfen. Also legen wir ab und es geht los!
Wir runden die Hafenmole und staunen nicht schlecht: Knapp 20 Knoten Wind und eine kurze Welle begrüßen uns aus Süden. Nun ja, sicher ein lokaler Thermikwind, der bald einschlafen wird. Als ob. Als die Sonne untergeht, bläst es immer noch unermüdlich. Nach einem Blick auf die Seekarte nehmen wir deshalb Kurs auf ein Inselchen namens Fleves. Klein und zu unbedeutend für den Revierführer, dafür aber mit einer geschützten Bucht gegen Unbill aus Süden. Es ist bereits dunkel als wir einlaufen und uns ein Plätzchen suchen. Zwei Katamarane, die uns irgendwie bekannt vorkommen, liegen bereits vor Anker.
Milos Mon Amour
Sonntag starten wir früh morgens und setzen unsere Reise gen Süden fort. Die seltsamen roten Lichter, die wir in der Nacht zuvor in der Ferne gesichtet haben, entpuppen sich als Toplichter von Windturbinen, mit denen die unbewohnte Insel Georgios übersät ist.
Zwischen Attika und den Inselgruppen herrscht intensiver Schiffsverkehr, Schnellfähren und Cargos kreuzen – typisch für Griechenland – unseren Kurs. Morgens kommt die Wettervorhersage des Tages von der Charterfirma auf das Smartphone. Gut gemeint, aber die Informationen sind zu generell als Info. Der Wind macht einfach was er will. Im Moment bläst er aus Südwesten. Die Inseln Kea, Kythos und Serifos lassen wir links liegen, die stehen für den Rückweg auf dem Programm. Unsere Jungmannschaft hat auch Mykonos auf die Wunschliste gesetzt, theoretisch möglich, kommt aber auf das Wetter an.
Nach 11 Stunden sichten wir die weite Bucht Milou im Norden Milos. Sie wird von den zwei steinernen Wächtern, den Inselchen Akradia, geschützt. Wir durchsegeln den tief einschneidenden Naturhafen mit einem böigen Westwind und steuern das Hafenstädtchen Adamas an. Dort ergattern wir einen der letzten freien Plätze am Schwimmsteg und legen ziemlich viel Kette aus. Die im Revierführer vermerkten Mooringleinen gibt es leider nicht. Dafür Wasser und Strom, aber das brauchen wir noch nicht. Dennoch gehen die 14 Euro Liegeplatzgebühr für die Kykladen in Ordnung.
Adamas erfüllt sämtliche Kriterien eines griechischen Postkartenmotivs: weiße Häuser mit typisch blauen Fensterläden, weiße Kirche mit blauer Kuppel. Auf der Hafenpromenade tobt das Leben. Die Atmosphäre ist so ausgelassen und fröhlich. In den Boutiquen und Souvenirshops trifft man die berühmteste Vertreterin der Insel, die Venus von Milo, in allen möglichen und unmöglichen Formen an: als Flaschenöffner, Salzstreuer oder Stehlampe – der Kitsch kennt keine Gnade vor der göttlichen Schönheit. Wir begutachten die verschiedenen Tavernen und entscheiden uns für das Kynigos, was auf Griechisch so viel wie Jäger heißt. Wir nehmen neben einem netten Ehepaar aus Sydney Platz, das auf einer Mittelmeerkreuzfahrt ist. Das Essen schmeckt und die Unterhaltung ist angeregt, der griechische Wein tut das Übrige. Die sympathische Wirt‐Familie ist charmant und aufmerksam. Die Mutter an der Kasse dirigiert die ganze Truppe und behält die Übersicht. Nach dem leckeren Essen gehen wir nochmal die lange Promenade rauf und runter, bevor es nach einem schönen Tag in den Hafen und ab in die Kojen geht.
Milos Mon Amour: Idylle eines griechischen Postkartenmotivs
Montagmorgen, kurz vor sieben Uhr. Unsere Bavaria ruckt etwas. Vom Ankerkasten kommt ein scharrendes Geräusch. Schlaftrunken gehe ich an Deck und erkenne den Grund für das Weckgeräusch. Unsere Ankerkette liegt über der Kette einer Yacht, die sechs Plätze neben uns lag und jetzt wegwill. Um Ankersalat zu vermeiden, müssten eigentlich diejenigen Yachten, die zuerst in den Hafen kommen, als letzte gehen – die Realität sieht aber leider anders aus. Also Motor an, Ankerkette auffieren und schon kann der Frühaufsteher seine Reise fortsetzen. Da wir schon auf den Beinen sind, machen wir doch das Beste daraus. Mit der besten Co-Skipperin der Welt spaziere ich gemütlich zum Frühstück ins Städtchen. Beim Kaffee schauen wir uns genüsslich das rege Treiben auf den Quais an. Die ersten Fähren kommen und gehen. Touristen in Trekkingausrüstung stürmen die Busse, Lieferwagen bringen den Nachschub für das Inselleben, die ersten Ausflugsboote legen ab. Das mahnt auch uns zum Aufbruch, schließlich wollen wir die schönsten Spots von Milos erkunden – und das sind nicht wenige.
Bei der Fahrt durch die Bucht passieren wir das Fischerdörfchen Klima, um ein paar Fotos zu knipsen. Die einstigen Fischerunterkünfte sind bunt bemalt und werden oft auch als Ferienwohnung vermietet. Syrmata werden diese bunten Sommersiedlungen genannt, ein Mix aus Bootsschuppen mit darüber liegendem Wohnraum. An der Nordküste liegt mit Maramaki ein fotogenes Pendant dieses Siedlungstyps. Wir runden jedoch die Insel gegen den Uhrzeigersinn und motoren Richtung Süden.
Romantisches Flair in der malerischen Küste des Fischerdörfchen Klima
Als Erstes haken wir den wunderschönen Strand von Sikia an der Westseite auf unserer Besuchsliste ab. Bei den malerischen Felsformationen von Kleftikos an der Südwestspitze mit dem smaragdgrünen klaren Wasser, treffen wir bereits eine Handvoll von Touristenbooten an. Nach einem kurzen Badestopp geht es weiter der Südküste entlang. Als Vulkaninsel treibt es Milos hier im Süden kunterbunt. Gelb, braun, gelblich bis dunkelrot, kombiniert mit weißem Kalkstein – die Gesteine aus dem Erdinnern sehen so künstlich drapiert aus, als hätte ein Art Director seines Amtes gewaltet und eine Hommage an Salvador Dalì dort hingezaubert.
Wir kommen an einigen Minen vorbei. Die Minentätigkeit auf Milos hat eine jahrtausendealte Tradition, der scharfkantige Obsidian war das erste Exportprodukt und eignete sich ideal als Waffenspitze oder zum Rasieren. Gut vorstellbar, dass sich bereits der mythische König Minos in der Bronzezeit mit einem Obsidian den Bart gestutzt hat… Heute sind es vor allem Kaolin, Schwefel, Baryt und Perlit, die immer noch abgebaut werden. Auch die heißen Quellen, von denen schon Hippokrates schwärmte, zeugen vom vulkanischen Ursprung der Venus‐Insel. Irgendwo im Südosten der Insel soll es sogar eine Strandtaverne geben, in der morgens Fleisch in den heißen Sand eingegraben und abends gargekocht serviert wird.
Schweren Herzens verlassen wir die wunderschöne Insel Milos und steuern Polyaigos im Osten an. Geschützt von der Felshuk Manolonisi versteckt sich dort eine schöne und perfekt geschützte Ankerbucht. Wir sind aber spät dran, deshalb wird sie wohl schon voll sein. Wir finden einen weiteren guten Platz, an dem wir den Anker fallen lassen und mit dem Dinghy eine Landleine ausbringen. Unsere beiden Töchter nehmen auf ihren Strandspaziergang einen Abfallsack mit und betreiben so Beach Cleaning im Kleinen. Jeden Tag eine gute Tat… auch in Griechenland!
Abends sind wir mutterseelenallein, der Himmel ist dramatisch bewölkt, ab und zu blitzt der Mond durch, es fallen ein paar Regentropfen. Nicht gerade das typische Griechenlandwetter in den Kykladen… Der Wind hat zugenommen, aber unser Anker hält, was er verspricht. Bei der Routenplanung für den nächsten Tag streichen wir den Besuch der weißen Kalksteinküste bei Sarakiniko im Norden Milos. Denn wir müssen unseren Bug bereits wieder nach Norden richten, ab Morgen soll der Meltemi wehen und am Mittwoch soll es kacheln.
Serifos, wir kommen
Der Wind hat die Wolken in den Kykladen über Nacht vertrieben und am nächsten Morgen strahlt die Sonne warm auf unsere Bavaria 46 Vision. Da immer noch einiger Wind weht, nehmen wir nicht die direkte Durchfahrt (Stenon) zwischen Kimolos und Polyaigos, wo Wind und Wellen kanalisiert frontal einfallen, sondern den weiteren, aber angenehmeren Weg rund um Kimolos in Kauf. Hier sind wir weitgehend geschützt vom Seegang und starten nach der Inselabdeckung mit einem besseren Winkel zum Wind Richtung Serifos. Unsere Bavaria zeigt sich ab 15 Knoten Meltemi von ihrer sportlichen Seite und rauscht auch schon mal mit Spitzen über neun Knoten durch das tiefblaue Mittelmeer. Dieses sportliche Fahren haben wir uns gewünscht.
Die Bavaria 46 Vision zeigt sich von ihrer sportlichen Seite
Aus der Ferne erblicken wir Serifos. Es wirkt bergig, abweisend und wenig attraktiv. Ist man jedoch in der Bucht von Leivadion (Livadi), und nähert sich dem gleichnamigen Städtchen, ändert sich das Bild. Die weißgetünchten Häuserwürfel klettern vom Strand bis hinauf zur Chora, zuoberst gekrönt von einer typischen weißen Kirche, Sant’Athanasio geweiht, mit blauer Kuppel. Der Steinpier erscheint hemmungslos mit Booten überfüllt, so ankern wir in der Bucht und paddeln mit dem Dinghy an Land. Hier ist weniger los als in Milos, das Ambiente ist entspannt. Griechische Besucher scheinen in der Überzahl zu sein, anscheinend flüchten viele Athener im Sommer aus der Stadt hierher. Die Hotels kann man an der Hand abzählen, auch jetzt am Abend herrscht wenig mondänes Leben.
Serifos ist eine ideale Trekkinginsel, sieben Routen folgen den alten Eselpfaden und ziehen sich über das ganze Eiland. Typisch für Livadi sind die vielen Bars und Tavernen direkt am Strand, die ihre bunten Holztische und Strohstühle fast ins Wasser stellen. Dieses einzigartige Ambiente möchten wir auch mitnehmen und essen hier zu Abend, mit Blick auf unsere Segelyacht, die nackten Füße im Sand. Am nächsten Morgen peppen wir unsere Kombüse mit lokalen Leckereien auf. Inselwein, Kapern, getrocknete Tomaten, Honig und Ziegenkäse, der in Thymian reifte. Dazu noch knuspriges Brot direkt vom Bäcker. Der Supermarkt am Hafen geht leer aus…
Heute gilt es, einen Meltemi‐sicheren Platz zu finden. Auf unserem Rückweg nach Athen empfiehlt sich dafür die Insel Kythnos, die im Nordteil eine interessante Doppelbucht aufweist. Aber liegt man dort auch sicher genug? Die Wettervorhersage spricht von über 40 Knoten Wind. Das wird sportlich. Mal gucken, was uns dort erwartet.
Kurs auf Kythnos
Das Aufkreuzen lässt die Insel länger erscheinen, als sie wirklich ist. Doch abends haben wir es endlich geschafft. Und tatsächlich, die Bucht Fikiadha wird durch eine Sandbank in zwei Hälften getrennt. Wir entschließen uns für den rechten Teil, checken die Topografie wegen der Fallböen und lassen dann die gesamte Kette rausrasseln, die wir im Ankerkasten haben. Beim Check‐in sagte man uns, dass wir über 70 Meter verfügen, leider ist bei 50 Metern Schluss. Nun ja, das muss dann eben reichen, was es letztlich auch tut.
Die Taverne am Ende der Sandbank verschmilzt beinahe mit ihrer mediterranen Umgebung
Um uns für die Windnacht zu stärken, geben wir der Verlockung der Taverne nach, die über der Sandbank lockt. Keine weißgetünchte Idylle, eher die trendige Version eines Eco‐Stiles, den man in Griechenland jetzt öfter sieht. Das Gebäude ist mit den gleich braunen Steinen der Umgebung gebaut und verschmilzt daher optisch mit ihr. Für diesen abgelegenen Ort empfängt uns eine äußerst köstlich‐kreative Küche, als Starter gibt es beispielsweise luftig‐knusprig frittierte Zucchinistreifchen – sehr speziell, aber auch sehr lecker. Beim Hauptgang besprechen wir noch die Einteilung der Ankerwache, beim Dessert sehen wir es schon nicht mehr so eng und beim Absacker wischen wir den Wachdienst gänzlich vom Tisch. Unsere Nonchalance wird in der Nacht zum Glück nicht bestraft, es bläst nur halb so wild, und das Schaukeln fördert den Schlaf auf angenehme Weise.
Am nächsten Morgen sitzt uns eine frustrierte Jungmannschaft am Cockpittisch gegenüber. Erste Anzeichen einer Meuterei? Es kommen harsche Vorwürfe: Alles nur Panikmache, bei dem flauen Windchen hätte man ja auch locker nach Mykonos segeln können und nicht wieder schnurstracks zurück. Jetzt seien ihre gesammelten Tipps für die Partyinsel für die Katz, aller Aufwand war umsonst. Wir versuchen zu trösten, dann kommt eben der östliche Teil der Kykladen bei einem nächsten Segeltörn in Griechenland dran. Großes Matrosenehrenwort!
Kap "Poseidon" Sounion
Der nächste Stopp ist nur einen 25‐Meilen‐Schlag entfernt, markiert aber eigentlich schon wieder das Ende dieser aufregenden Woche. Wir halten an der Südspitze der Attika‐Halbinsel. Als wir am Kap Sounion vorbeifahren, müssen wir auch dort halten. Schließlich thront dort über einer Bucht der Tempel des Poseidons und wir als Segler müssen doch dem Chef einen Besuch abstatten. Nach einem weiteren sportlichen Segeltag laufen wir am späten Nachmittag im Limin Sounion ein. Anscheinend halten diesen Stopp die meisten der Charterskipper für eine Glanzidee und am Ende des Tages zähle ich rund 40 Yachten. Oben am Tempel soll man einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben – auch das ist offensichtlich kein Geheimtipp mehr, zu den Yachties gesellen sich noch mindestens vier Busladungen von Touristen, die alle das Smartphone zücken und den sonnigen Untergang festhalten. Fehlt nur noch die Chill‐out‐Musik und man wähnt sich im Café del Mar auf Ibiza…
Wir flüchten in eine der Tavernen am Strand, aber auch dort fehlt das gewisse Etwas, das wir auf den anderen Inseln erlebt haben. Die Zivilisation hat uns also wieder. Jetzt ruhen alle Hoffnungen auf dem griechischen Wein.
Fast unwirklich schwebende Boote im Kap "Poseidon" Sounion
Der letzte Tag
Rückgabetag. Das heißt, man muss zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein. Da ist es schwierig, sich nur treiben zu lassen und dem Wind zu folgen. Obwohl es heute zu schön gewesen wäre. Denn der Wind, als wolle er uns verhöhnen, weht in seiner schönsten Form und Stärke.
Bis zur Basis sind es vom Kap Sounion rund 17 Meilen. Noch einmal erfreuen wir uns an der Segelperformance unserer Bavaria. Nur so aus Spaß peile ich unser erstes Übernachtungsinselchen an. Und siehe da, im Süden von Fleves entdecken wir eine bildhübsche „Piratenbucht“, wo wir vor Anker gehen. Und gleich daneben vermerkt die Seekarte ein Wrack. Im klaren Wasser ist es leicht auszumachen. Unsere Töchter werden vom Schatzsucherfieber befallen, schnappen sich die Schnorchelausrüstung und sind dann mal weg. So was kann Mykonos nicht bieten…
Die restlichen Meilen zurück sind dann nur noch Routine. Erstaunt erfahren wir von der Chartercrew, dass nachmittags Athen von einem Erdbeben heimgesucht worden sei. Auf dem Meer haben wir davon nichts gespürt. Und abends in der Athener Altstadt spürt man auch nichts von der „Tausende flüchteten in Athen auf die Straße“ – Panik, wie sie viele Nachrichten in die Welt hinaustrompeten. Die alten Tempel stehen immer noch stoisch und stolz, die Restaurants sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Erdbeben? Das kann die Griechen nicht erschüttern. Schön war’s in Griechenland – wir kommen wieder!
Die alten Tempel von Athen im Sonnenuntergang. Und der letzte Tag geht zu Ende.
Info Kykladen segeln
Wir charterten für den Törn in den Kykladen über My Yacht Charter bei Navigare Yachting eine Bavaria 46 Vision. Die Athener Basis des schwedischen Unternehmens liegt in der Marina Alsity in Agios Kosmas. Das ehemalige Olympic Sailing Centre war 2004 Heimathafen der olympischen Flotte. Effizientes Einchecken durch thematisches Aufteilen in Technisches und Praktisches durch zwei Personen und iPad‐Hilfe. Administratives wird durch das Carefree‐Package für EUR 350 (Monohull bis 49 Fuß) vereinfacht und beschleunigt. Darin enthalten sind die Kautionsversicherung (ohne Selbstbehalt), Bettwäsche und Handtücher, Endreinigung, Schnorchelausrüstung, Tender und Außenborder, sowie eine Wifi‐Internet‐Mobilebox mit 3 GB Download.
Eine Woche ist natürlich viel zu wenig zum Segeln in den Kykladen. Milos allein bietet genug schöne Buchten und Plätze für einen ganzen Wochenaufenthalt. Wir haben in einer Woche lediglich den linken Inselstreifen geschafft, die größeren Inseln wie Paros, Naxos und Mykonos haben wir aufs nächste Mal verschoben. Bei diesem Revier sollte man sich nicht allzu viel vornehmen und stets einen Reservetag mit Blick auf die Meltemi‐Situation einplanen.